In Kooperation mit dem Bildungsbüro des Landratsamtes Ostalbkreis richtete die Kaufmännische Schule in Schwäbisch Gmünd ein Blaulichtprojekt mit ihren Schülerinnen und Schülern der Wirtschaftsschule und des kaufmännischen Berufskollegs aus. An drei Projekttagen hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit drei Blaulichtorganisationen näher kennenzulernen – die Feuerwehr Schwäbisch Gmünd, den DRK Kreisverband Schwäbisch Gmünd und die Landespolizei.
Ziel des gemeinsamen Blaulichtprojektes des Bildungsbüros und der Kaufmännischen Schule war es, den Schulklassen Informationen über Aus- und Studienmöglichkeiten zu geben, sowie soziale Fähigkeiten und Kompetenzen zu vermitteln und zu stärken. Umfassende Informationen hinsichtlich des richtigen Verhaltens am Unfallort und Erste-Hilfemaßnahmen wurde anschaulich von den Blaulichtorganisationen dargestellt. Durch Aufklärungsarbeit sollte auch die gesellschaftliche Akzeptanz von Feuerwehr, Landespolizei und Rettungsdiensten den Schülerinnen und Schülern nähergebracht werden. Gleichzeitig wurde für die aktive Nachwuchsförderung der Blaulichtorganisationen geworben.
Auftakt für die Schulklassen der Berufsfachschule für Wirtschaft und des kaufmännischen Berufskollegs der Kaufmännischen Schule in Schwäbisch Gmünd machte die Landespolizei. Hans-Jürgen Landgraf, Präventionsbeauftragter der Landespolizei Schwäbisch Gmünd, berichtete eindrücklich und aus eigener Erfahrung über Gewaltstraftaten gegen die Polizei im Dienst. Ein Streifenpolizist und eine Auszubildende im mittleren Polizeivollzugsdienst kamen separat mit einem Streifenwagen in die Schule. Die Schülerinnen und Schüler hatten auf diese Weise die Möglichkeit einen Streifenwagen mit der kompletten Ausstattung zu erkunden und kennenzulernen. Bei dieser Gelegenheit gab es wertvolle Hinweise, z. B. über richtiges Verhalten und Maßnahmen bei einem Unfall. Peter Hägele, Einstellungsberater der Landespolizei in Aalen, rundete den Projekttag mit Informationen zu den verschiedenen Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten sowie die Einstellungsvoraussetzungen bei der Landespolizei ab.
Am zweiten Projekttag verbrachten die Schülerinnen und Schüler bei der Feuerwehr in Schwäbisch Gmünd. Sie wurden zunächst vom Kreisbrandmeister Otto Feil des Landratsamtes Ostalbkreis empfangen und über den Aufbau der Feuerwehr in Schwäbisch Gmünd, mit seinen ca. 450 ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen und 11 hauptamtlichen Angestellten/ Beamten im mittleren feuerwehrtechnischen Dienst informiert. In diesem Zusammenhang wurden die ehrenamtlichen und beruflichen Ausbildungsmöglichkeiten bei der Feuerwehr erklärt. Ausführlich informierte Otto Feil zudem über die vielfältigen Aufgaben der Feuerwehr von der Brandschutzbekämpfung, über Feuersicherheitsdienste bis hin zu Brandschutzaufklärung. Im praktischen Teil des Projekttages wurden den Schulklassen von fünf Feuerwehrangehörigen an drei Stationen die unterschiedlichen technischen Details und Ausstattungen in den verschiedenen Einsatzwägen und die unterschiedlichen Löschmittel nähergebracht. Die richtige Anwendung eines Feuerlöschers wurde für den Ernstfall geübt. Abschließend hatten alle die Möglichkeit, eine Fahrt mit der Drehleiter nach oben über die Dächer von Schwäbisch Gmünd zu erleben. Auf diese Weise konnten die Schülerinnen und Schüler selber erfahren, unter welchen gefährlichen Bedingungen und Höhen die Feuerwehrangehörige im Ernstfall arbeiten müssen.
Am dritten und letzten Projekttag des Blaulichtprojektes ließen es sich die stellvertretende Rettungsdienstleiterin Evamaria Großmann, Ausbildungsleiter Markus Cumpl sowie 9 Auszubildende des Rettungsdienstes des DRK Kreisverbandes nicht nehmen mit 5 unterschiedlichen Rettungsmitteln bzw. Fahrzeugen an die Kaufmännische Schule nach Schwäbisch Gmünd zu kommen. Die verschiedenen Rettungsmittel dienten als einzelne Lernstation für die Schülerinnen und Schülern. An den einzelnen Stationen fanden ein reger Austausch und großes Interesse statt, weil die Auszubildenden des Rettungsdienstes die theoretischen Inputs über ihre Aufgaben anschaulich darstellten und die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit hatten, mit diesen Informationen und unter Anleitung praktische Übungen selber durchzuführen. Beispielsweise wurden Übungen mit dem Tragestuhl und der Fahrtrage und der Vakuummatratze durchgeführt. Auch die richtige Reanimation mit einem AED Defibrillator und Beatmungsbeutel wurde an einer Übungspuppe gezeigt und geübt. Außerdem konnten die Schülerinnen und Schüler einzelne Rettungsmittel mit ihrer individuellen medizinischen und technischen Ausstattung und Materialien erkunden und sich von den Auszubildenden deren Funktionsweise erklären lassen. Insgesamt sammelten die Schulklassen an diesem Projekttag viele wichtige Informationen, die ein Menschenleben retten können, angefangen vom Aufbau der Rettungskette bis hin zum Durchführen von Erste-Hilfe-Maßnahmen. Insgesamt wurde ein sehr anschauliches Bild der täglichen vielfältigen Aufgaben des Rettungsdienstes aufgezeigt. Die Schulklassen bekamen zudem umfassende Informationen über den DRK Kreisverband sowie über die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten. Frau Großmann und Herr Cumpl berichteten, dass es derzeit 26 Auszubildende und 4 Praxisanleiter im Rettungsdienst des DRK Kreisverbandes gibt. Die meisten der 26 Auszubildenden hätten zuvor im Rettungsdienst bereits ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert.